Sie sind ein leidiges Thema und leider auch ein häufiger Begleiter – jedoch nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei unseren geliebten Vierbeinern. Die Rede ist von Bauschmerzen. In diesem Blogbeitrag befassen wir uns damit, was ist, wenn dein Hund Bauchschmerzen hat, woher diese kommen, wie wir unseren Hunden helfen können und ob sie sogar vermeidbar sind.

Dabei lernst du einige Hausmittel zur Bekämpfung kennen, bekommst Informationen darüber, wie sich dein Hund bei Bauchschmerzen bemerkbar macht und ab wann du unbedingt den Tierarzt aufsuchen solltest.
Nun möchten wir dich nicht länger auf die Folter spannen und fangen direkt mit dem ersten interessanten Punkt an – die häufigsten Symptome für Bauchschmerzen.
Inhalt des Artikels
💡 Hund Bauchschmerzen – Das Wichtigste in Kürze
Für einen möglichst schnellen Überblick haben wir dir hier noch einmal das Wichtigste in Kürze zusammengefasst.
Symptome für Bauchschmerzen:
- zittern
- gekrümmte Haltung
- Kraft- und Antriebslosigkeit
- verhärtete Bauchdecke
- Durchfall
- Erbrechen
- Rastlosigkeit/ Unruhe
Hausmittel gegen Bauchschmerzen:
- ausgekühlter Möhrenbrei
- ausgekühlter Tee (bevorzugt Kamille, Fenchel, Salbei)
- wohl temperierte Wärmflasche
- Reis- oder Haferschleim
- Gras fressen beim Spazierengehen nicht blockieren
Ab wann du zum Arzt musst:
- beim Auftreten von mehreren Symptomen gleichzeitig
- bei übermäßig starkem Erbrechen oder Durchfall
- wenn Kontakt zu anderen kranken Hunden bestand (und Symptome auftreten)
Was sind die Symptome für Bauchschmerzen beim Hund
Wie bei uns Menschen, haben die Bauchschmerzen auch bei unseren Vierbeinern die unterschiedlichsten Ursachen und Symptome. In diesem Abschnitt befassen wir uns nun mit der Symptomatik.
Bauchschmerzen, oder besser gesagt Magenprobleme, zeigen sich beim Hund, ähnlich wie bei uns Menschen, nicht nur durch sichtbare Schmerzen.
Ein Indiz für Probleme im Magen sind bei Hunden unter anderen häufige Blähungen mit einem stark unangenehmen Geruch. Aber auch ein verändertes Verhalten des Hundes weist darauf hin, dass etwas nicht mit seinem Magen stimmt. So leiden die Vierbeiner im Fall von Magenschmerzen beispielsweise häufig an Antriebslosigkeit oder haben Durchfall.
Weitere Anzeichen sind unter anderem auch:
- Vierbeiner zittert stark
- vermehrtes Grasessen und zeitnahes ausscheiden (Erbrechen)
- harte Bauchdecke und Berührungsemfpfindlichkeit
- untypische Körperhaltung
- starke Unruhe, häufiges Bewegen, geringe Liegezeiten
- Fellnase verweigert Futteraufnahme
Nun haben wir dir einmal die häufigsten und üblichsten Symptome für Bauschmerzen beim Hund aufgelistet. Gehen wir nun einmal näher auf die Ursachen dafür ein, bevor wir uns der Behebung widmen.
Die Ursachen
Ebenso unterschiedlich und vielfältig wie es die Symptome sind, so können auch die Ursachen für die Bauschmerzen nicht unterschiedlicher sein. Unter diesem Punkt lernst du die häufigsten Gründe näher kennen.
Zu viel Nahrung
Der häufigste Grund für starke Bauchschmerzen beim Hund ist zu viel Essen, oder besser gesagt, eine Überfütterung. Natürlich meint man es nur gut, vor allem dann, wenn die Fellnase den ganzen Tag gespielt und getollt hat. Eine Schüssel voll Hundefutter, noch ein paar Leckerlis als Nachtisch und ein Kauknochen zum Abschluss.
Man könnte meinen „So viel ist das doch gar nicht und wenn der Hund keinen Hunger mehr hat, hört er schon auf zu fressen“. Doch das stimmt nicht so ganz. Natürlich haben auch unsere Fellnasen ein Sättigungsgefühl, aber auch sie überreizen dieses. Vor allem dann, wenn die Leckerlis keine Grenzen kennen.
Die Folgen:
Die Folgen einer Überfütterung sind die gleichen wie bei Menschen auch. Der Bauch fängt an zu verkrampfen und wird fester. Was, wie uns Menschen, auch dem Vierbeiner zu schaffen macht. Darauf folgt am Abend oder spätestens am Morgen danach häufig Durchfall und eine leichte Erschöpfung. Auch ein Erbrechen ist nicht unüblich, wiederholt sich aber nicht in diesem Fall. Dies hat sich in der Regel aber auch in den kommenden beiden Tagen wieder gelegt.
Das falsche Futter
Auch in diesem Punkt spielt die Nahrung wieder eine große Rolle. Dieses Mal geht es aber nicht um die Menge des Futters, sondern um die Art. Hat deine Fellnase beispielsweise eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose oder Getreide, sollte diese Nahrung tunlichst vermieden werden. Andersrum kann die Fütterung mit solchen Nahrungsmitteln zu starken Blähungen und/oder Verdauungsstörungen führen. Dies wiederum hat ähnliche Symptome wie bei der Überfütterung zur Folge. Ebenso kann zu fettige Nahrung ein Auslöser für Bauchschmerzen und Durchfall sein.
Falls dein Hund etwas ausgefallenes oder Gesundes essen soll, können wir dir unseren Beitrag zu Kartoffeln für Hunde empfehlen.
Zu viel Stress
Es ist tatsächlich wahr. Nicht nur bei uns Menschen löst Stress Magenbeschwerden oder Krankheitssymptome aus, sondern auch bei unseren Vierbeinern.
Hunde bekommen durch viele Arten von Stress Bauchschmerzen, beziehungsweise Magenprobleme. So sind zum Beispiel zu wenige oder zu kurze Ruhepausen, aber auch eine gravierende Änderung im direkten Umfeld des Hundes, beispielsweise eine Trennung mit der Partnerin oder dem Partner, ein Indikator und großer Auslöser für Bauchschmerzen.
Vermeide so gut es geht zu viel Hektik im Leben deines Hundes. Gib auch ihm genügend Zeit sich an neue Umstände zu gewöhnen und räume ihm die Zeit ein, sich nach ausgiebigen Spaziergängen oder Trainingseinheiten ordentlich zu erholen.
Eine Bakterien- oder Virusinfektion
Nun kommen wir zu einem weiteren gängigen Verursacher für Bauchschmerzen und Magenprobleme. Neben den ‚‚hausgemachten‘‘ Ursachen für Magenprobleme gibt es selbstverständlich auch ganz natürliche, nämlich ein Bakterium oder Virus, welches sich dein Hund auf unterschiedlichste Arten einfangen kann.
So kommt es zum Beispiel vor, dass sich dein Hund beim Spielen mit einem anderen Hund ansteckt. Aber auch beim Beschnüffeln der Wiese im Park oder einem toten Tier im Wald, ist es gut möglich, dass sich dein Vierbeiner mit einem dieser Krankheitserregern infiziert.
Du musst aber im Fall einer Infektion keine Panik davor haben und die ‚‚ sozialen Kontakte‘‘ deines Hundes für immer abbrechen oder nie wieder mit deinem Hund im Wald spazieren gehen.
Genauso wie bei uns Menschen ist es zwar nichts angenehmes, was in diesem Moment in dem kleinen Körper vor sich geht, aber dafür völlig natürlich und mit der richtigen Behandlung sehr schnell wieder vorbei.
Die Symptome für eine Infektion des Hundes sind dieselben wie bei uns Menschen auch. Unter anderen sind dies Erbrechen, Zittern, Fieber Durchfall und Schwäche.
Hausmittel für Bauchschmerzen beim Hund
Nicht bei jedem Bauchschmerz musst du sofort zum Tierarzt gehen. Bei einer Überfütterung oder Zugabe von unverträglichen Futtermitteln helfen, ähnlich wie bei uns, häufig auch schon einfachste Hausmittel bei der Beseitigung der Bauchschmerzen.
Die gute alte Möhrensuppe
Eine sehr gute Möglichkeit die Bauchschmerzen deines Vierbeiners zu lindern, ist vor allem bei Welpen, eine ganz einfache Möhrensuppe.
Möhren setzen durch das Kochen Enzyme frei, die dabei helfen können, Krankheitserreger und Bakterien im Magen zu binden und auszuscheiden.
Um eine Möhrensuppe zuzubereiten musst du Möhren mit Wasser aufkochen. Nutze pro Kilo Möhren circa 1 Liter Wasser.
Nachdem du die Möhren weichgekocht hast, schütte das Wasser ab und püriere die Möhren ordentlich durch. Danach musst du noch einen kleinen Schluck Wasser in das Püree geben, um es etwas zu verdünnen. Lasse die Suppe anschließend gut auskühlen und serviere sie deinem Hund. Gib am besten auch eine kleine Prise Salz hinzu.
Reis- oder Haferschleim
Schon in der Kindheit landete er häufig auf den Tellern, sobald sich eine Erkältung oder Grippe eingeschlichen hat. Der Hafer- oder Reisbrei. Damit wollten uns unsere Eltern und Großeltern aber nicht ärgern, sondern nur unser Bestes.
Reis und Hafer sind sehr gut verdaulich und magenschonend. Manche Hunde bevorzugen eher Reis, andere wiederum Hafer. Probiere mit deiner Fellnase einfach beides aus und schaue, was ihr am besten zusagt.
Sollte sich dein Hund etwas zimperlich mit dem Essen des Breis haben, dann kannst du ihn auch noch mit 1-2 Leckerlis darauf servieren. Auch macht sich Honig durch seine antibakteriellen und entzündungshemmende Wirkung sehr gut zum Unterrühren in Hafer- oder Reisbrei. Achte hier aber darauf, dass es nur minimale Mengen sind die du unterrührst, da Honig einen hohen natürlichen Zuckergehalt hat.
Ein absoluter Klassiker – Die Wärmflasche
Wer kennt es nicht – man hat den ganzen Tag schon einen flauen Magen und möchte einfach nur noch nach Hause, auf die Couch oder ins Bett. Mit einer schönen Wärmflasche am Bauch, die Hitze seine erfolgreiche Arbeit erledigen lassen und sich direkt besser fühlen.
Auch hier gilt wieder: Was für uns gut ist, ist auch für unsere Fellnase förderlich.
Genauso wie bei uns, kann die Wärmflasche auch beim Hund die Schmerzen lindern.
Lege hierzu eine aufgeheizte Wärmflasche mit in das Körbchen oder den Ort, an dem sich dein Hund zur Beruhigung verzieht. Achte besonderes darauf, dass die Wärmflasche nicht zu sehr aufgeheizt ist. Probiere es mit den eigenen Händen aus oder halte die Wärmflasche selbst kurz an deinen Bauch, um ein Gefühl für die Hitze zu bekommen.
Kräutertee
Kaum zu glauben aber wahr. Manchmal liegt die Lösung eines Problems so nahe und ist zeitgleich auch noch so leicht. Bei einer Erkältung oder einer Verstimmung greifen wir Menschen häufig zu wohltuenden Teesorten, um den Magen zu beruhigen oder gar uns selbst zu beruhigen.
Die bekanntesten Teesorten wie Kamille, Fenchel, Salbei, aber auch Pfefferminze sind auch wahre Helfer bei unseren Hunden. So wirken sie nicht nur magenschonend, sondern auch antibakteriell, was im Falle einer Infektion sehr hilfreich ist. Außerdem fördern die Kräuter die Wasseraufnahme des Hundes, was vor allem bei Magenbeschwerden und den damit einhergehenden Durchfall sehr wichtig ist. Gerade Kamillentee wirkt bei Hunden sehr gut.
Gras als natürliches Mittel
Du hast sicherlich schon öfter mitbekommen, dass dein Hund beim Spaziergang oder einer kurzen Rast, den einen oder anderen Grashalm verputzt. Dies ist ein von der Geburt an fest sitzender Mechanismus und geschieht nicht aus Langeweile.
Gras enthält Ballaststoffe die dem Hund bei der Verdauung helfen und einen Brechreiz verursachen können. Das Erbrechen bewirkt, dass mögliche Bakterien oder Schadstoffe aus dem Magen des Hundes befördert werden.
Wenn dein Hund bei Bauchschmerzen also die halbe Wiese abgrasen will, dann lass ihn das auch einfach machen. Denn er weiß genau, wieso er dies tut.
Ab wann sollte ich mit meinem Hund zum Arzt?
Neben all den guten und bewährten Hausmitteln gegen Bauchschmerzen, ist die Situation manchmal doch zu ernst, um sie nicht fachgerecht behandeln zu lassen. Wir zeigen dir hier einmal ein paar Situationen auf, in denen du schlussendlich den Gang zum Arzt auf dich nehmen solltest, um die Gesundheit deines geliebten Vierbeiners zu schützen.
Ist es nun soweit und dein Hund zeigt ernsthafte Symptome für Bauchschmerzen ist es an der Zeit, sofort zu reagieren. Wichtig ist auch, deinen Vierbeiner während der gesamten Zeit besonders gut im Auge zu behalten.
Nicht immer kommen Bauchschmerzen durch eine einfache Überfütterung oder falsches Futter. Bakterien und Viren, wie zum Beispiel Giardien, sind ernstzunehmende Infektionen die eine ärztliche Behandlung erforderlich machen.
Ob dein Hund ein ernsthaftes, ärztliches, zu behandelndes Problem hat, erkennst du vor allem daran, dass er mehrere Krankheitssymptome mit einmal aufweist. Häufig kommen hier Fieber, Erbrechen, Übelkeit und Durchfall, sowie zittern zusammen vor. In diesem Fall solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen.
Bist du dir nicht sicher, ob es etwas Ernsthaftes ist kannst du folgendes tun:
Fazit zu Hund Bauchschmerzen
Wie wir sehen, sind die Arten der Symptome und die Ursachen für Bauchschmerzen beim Hund genauso vielfältig wie auch bei uns Menschen. Wenn du bemerkst, dass dein Hund Bauchschmerzen bekommt, ist es das Wichtigste, einen kühlen Kopf zu bewahren. Verfalle in solchen Momenten nicht in Panik, denn dann wird auch dein Vierbeiner schnell unruhig. Beobachte deinen Hund im Fall von auftretenden Bauchschmerzen besonders gut und schaue auch, ob er mehrere Symptome mit einmal aufweist. Hausmittel sind prinzipiell eine sehr gute Möglichkeit, den Hund von seinem Leid zu befreien. Bei auftretenden Krankheitssymptomen sollte allerdings auch hier unbedingt ein Arzt zu Rat gezogen werden.