Beschweren sich deine Nachbarn regelmäßig über häufiges Bellen deines Vierbeiners während deiner Abwesenheit? Oder bellt dein Hund während des Spazierganges andauernd grundlos andere Hunde an? Dann ist ein Anti-Bell-Halsband vielleicht genau das Richtige für dich und deinen Vierbeiner. Denn mit diesen Halsbändern kannst du deinem Hund erfolgreich das Bellen in unangenehmen Situationen abgewöhnen.

In diesem Ratgeber wollen wir dir das Anti-Bell-Halsband einmal genauer vorstellen und gehen dabei auf die verschiedenen Arten der Halsbänder, den Nutzen, sowie deren Vor- und Nachteile ein. Auch findest du hier einige nützliche Hinweise über den Umgang mit diesen Halsbändern und auch einige Tipps, wann ein solches Anti-Bell-Halsband keine Option für dich ist.
Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt des Artikels
Was ist ein Anti-Bell-Halsband?
In allererster Linie dient ein Anti-Bell-Halsband der Erziehung deines Vierbeiners, mit dessen Hilfe ein übermäßiges Bellen abtrainiert werden soll. Anti-Bell-Halsbänder bekämpft hierbei jedoch nie die Ursache des Bellens, sondern lediglich das Bellen als Folge. Beispielsweise durch einen neuen Besucher in der eigenen Wohnung oder einen anderen Hund beim Spazieren im Park. Auch wenn dein Vierbeiner häufig in für dich unangenehmen Situationen bellt, solltest du dennoch steht’s im Hinterkopf behalten, dass das Bellen des Hundes nicht immer nur aus Langeweile, Spaß oder Freude zustande kommt. Selbst bei drohender Gefahr oder auftretenden Unwohlsein kann es vorkommen, dass sich dein Hund durch Bellen bemerkbar macht.
Die Anti-Bell-Halsbänder werden zusätzlich zum herkömmlichen Hundehalsband oder Geschirr um den Hals deines Vierbeiners angelegt. Sie funktionieren auf unterschiedliche Arten und Weisen und reagieren häufig auf die Frequenz des Bellens oder werden durch die Stimmbänder des Hundes aktiv.
Welche Auslöser und Funktionen die verschiedenen Halsbänder haben, erfährst du im nächsten Punkt.
Welche Arten von Anti-Bell-Halsband gibt es?
In diesem Abschnitt zeigen wir dir die gängigsten Anti-Bell-Halsbänder und gehen dabei näher auf die Funktionsweisen ein. Wir erklären dir auch, was dabei zu beachten ist und wieso es zurecht auch ein Verbot auf gewisse Praxen gibt.
Anti-Bell-Halsband mit Vibration
Diese Art von Halsband ist eine schonende Art, deinem Hund das Bellen in gewissen Situationen, wie zum Beispiel beim Eintreffen von Besuch, in größeren Menschenmassen oder ähnlichen Situationen abzugewöhnen.
Das Halsband wird hierbei an die engste Stelle des Halses angelegt. Wenn das Halsband an eine dickere Stelle vom Hals angelegt wird, riskierst du, dass es zu eventuellen Falschauslösern oder gar keiner Funktion kommt.
Die Halsbänder reagieren hierbei auf unterschiedliche Auslöser. Einige werden zum Beispiel durch das Bellen des Hundes aktiviert, andere wiederum lösen ab einer bestimmten Schwingung der Stimmbänder aus.
Bei einer Aktivierung des Halsbandes lösen kleine Motoren (ähnlich wie die in Smartphones) sanfte Vibrationen aus, welche dem Hund einen Impuls geben und ihm so antrainieren, dass er in diesen Situationen nicht mehr bellt.
Anti-Bell-Halsband mit Strom
Wahrscheinlich ist das Anti-Bell-Halsband Strom eines der ersten Dinge, an die man bei diesem Thema denkt. Dies ist sehr schade, denn bereits Anfang der 2000er hat man diese Methodik bei der Hundeerziehung (und auch bei anderen Haustieren) in Deutschland verboten und unter Strafe gestellt. Ganz zu Recht!
Sinn und Zweck bei diesen Halsbändern war es, dem Hund beim Bellen mithilfe des Halsbandes einen elektrischen Impuls zu geben und ihm somit zu signalisieren, dass er nicht bellen soll.
Hierbei ist jedoch das Problem, dass elektrische Impulse nicht nur unangenehm sind, sondern mitunter auch lebensgefährlich sein können. Vor allem bei Hunden mit einem Herzleiden kann dies zum Aussetzen der Herzfunktion führen. Auch die Nervenbahnen und Gefäße im Hals könnten erheblichen Schaden nehmen, wenn die Impulse zu stark oder zu häufig verursacht werden.
Anti-Bell-Halsband mit Spray
Diese Variante des Halsbandes zur Anti-Bell-Erziehung zählt wiederum zu den schonenderen und völlig legalen Lösungen.
Ähnlich wie bei den anderen Varianten werden auch die Anti-Bell-Halsbänder mit Spray häufig durch das Bellen selbst getriggert und somit ausgelöst.
Je nachdem wo der Behälter mit Flüssigkeit (überwiegend Wasser) sitzt, wird nach dem Auslösen ein kleiner Spritzer Wasser an den Hund „geschossen“.
Der Vorteil hierbei ist natürlich, dass Wasser weder schädlich noch in irgendeiner Art gefährlich für den Hund ist.
Wenn dein Hund einen sehr schreckhaften Geist hat, ist es sehr zu überlegen, ob ein Halsband mit Spray geeignet ist. Denn der Vierbeiner kann den plötzlichen Wasserstoß nicht zuordnen und sich dadurch erschrecken, was im schlimmsten Fall nur zu einem verstärkten Bellen führen könnte. Praktischerweise kommen viele Anti-Bell-Halsbänder mit Spray häufig mit einer zweiten Funktion daher. Bevor sie einen Wasserstrahl absetzen, ‚‚warnen‘‘ sie den Vierbeiner mit einem kurzen akustischen Signal vor. Hört er danach nicht auf zu bellen, aktiviert sich der Sprühmechanismus. So kann der Hund lernen, dass sein Bellen durch einen Signalton verwarnt wird und hört er nicht auf, die Konsequenz in Form eines Wassersprühers erfolgt.
Bist du dir nicht ganz sicher, ob dein Vierbeiner mit dieser Art der Erziehung zurechtkommt, dann taste dich und deinen Hund vorsichtig ran und breche es ab, sobald du bemerkst, dass es nicht klappt.
Anti-Bell-Halsband mit Ton/Schall
Eine weitere Möglichkeit zur Anti-Bell-Erziehung ist ein Halsband, welches beim Bellen einen Ton, beziehungsweise Schall abgibt. Das Geräusch wird häufig in einer Frequenz abgegeben, welche für uns Menschen nicht mehr hörbar ist. Denn wie du sicherlich schon weißt, haben Hunde die Möglichkeit, Geräusche wahrzunehmen, die weit über unserem Hörbereich liegen.
Auch hier ist der Auslöser für das Halsband wieder ein vermehrt auftretendes Bellen. Dabei wird ein hochfrequentierter Ton abgegeben, welcher für den Hund und vor allem sein sensibles Gehör zwar nicht schädlich ist, aber dafür sehr unangenehm.
Der Einsatz eines solchen Halsbandes ist unter Hundetrainern und ‚‚Experten‘‘ häufig umstritten, da nicht so wirklich klar ist, ob sie wirklich so unschädlich sind oder doch negative Auswirkungen auf das Gehör des Vierbeiners haben.
Generell ist unserer Meinung nach in der Anlernphase der Anti-Bell-Erziehung von diesem Band abzuraten. Da deine Fellnase vor allem hier noch sehr häufig bellt und somit dem akustischen Signal sehr häufig ausgesetzt wird.
Das Erziehungshalsband
Nun möchten wir dir noch ein letztes Halsband vorstellen. Dieses dient jedoch nicht nur allein einer Anti-Bell-Erziehung, sondern kann auch in allen anderen Bereichen der Erziehung einen großen Nutzen mit sich bringen. Beliebt ist es sehr häufig auch dann, wenn andere Personen ihren Vierbeinern das Laufen ohne Leine beibringen wollen.
Wie du sicherlich bemerkt hast, haben alle vorher aufgelisteten Halsbänder eines gemeinsam. Sie lösen allesamt automatisch aus, sobald sie das Bellen des Vierbeiners erkennen.
Ein großer Nachteil hierbei ist, dass die Halsbänder nicht die Ursache des Bellens kennen, sondern nur auf dieses reagieren. Wie wir bereits wissen, können sich Hunde überwiegend nur über das Bellen bemerkbar machen und verständigen. So also auch in Gefahrensituationen oder bei gesundheitlichen Problemen. Löst jedoch ein solches Halsband sein Signal in so einem Fall aus, könnte das dem Vierbeiner vermitteln, er dürfe sich auch in solchen Situationen nicht bemerkbar machen, was diese damit noch verschlimmern kann.
Das Erziehungshalsband hingegen wird manuell aktiviert. Nämlich mittels eines kleinen Senders, den du mit dir mitträgst. Je nach Hersteller kann dies eine kleine Fernbedienung, ein kleiner Knopf oder sonstiges sein. Ziel eines solchen Halsbandes ist, hinsichtlich einer Anti-Bell-Erziehung, dem Hund eine leisere Erziehung nahezubringen.
Genauso wie die anderen Halsbänder hast du die Wahl, ob dies mittels Spray, Ton, Vibration oder einer Kombination aus diesen geschieht. Der entscheidende Vorteil hierbei ist, dass DU entscheidest, wann das Signal kommt. Du kannst die Situation, in der dein Vierbeiner bellt, natürlich viel besser einschätzen als ein automatischer Mechanismus und so noch besser und individueller mit deinem Hund trainieren. Wann ein Bellen völlig in Ordnung ist und wann es besser ist, still zu sein, solltest du selbst entscheiden, obwohl es dafür natürlich ebenfalls Empfehlungen gibt.
Vor- und Nachteile von Anti-Bell-Halsbändern
Unter diesem Punkt haben wir dir einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser Halsbänder zusammengefasst.
Vorteile:
- leichte Handhabbarkeit
- günstig in der Anschaffung
- erfolgreiche Anti-Bell-Erziehung
- nicht gesundheitsschädigend
- witterungsbeständig
Nachteile:
- eventuell Auslösung durch Umgebungsgeräusche
- nicht für schreckhafte Hunde geeignet
Kaufratgeber: Auf diese Dinge solltest Du vor einem Kauf achten!
Jetzt wo du schon viel über die einzelnen Halsbänder gelesen hast ist dir vielleicht schon ein Favorit in die Augen gefallen. Du solltest dir jedoch noch kurz diese Punkte ansehen, um bestmöglich auf den Kauf sowie den Umgang mit einem solchen Halsband vorbereitet zu sein.
Größe
Wie auch bei den klassischen Halsbändern ist der perfekte Sitz für die Funktion essenziell. Ein Anti-Bell-Halsband sollte immer eng am Hals liegen. Nur so kann eine optimale Funktion garantiert werden. Vor allem beim Halsband mit Vibration ist der richtige Sitz alles.
Selbstverständlich darf das Halsband auch nicht zu eng sitzen. Denn dann konntest du deinem Vierbeiner damit du Luftzufuhr abschneiden oder Verletzungen am Hals hervorrufen.
Anti-Bell-Halsband richtig anlegen
Wichtig vorab zu wissen ist, dass ein Anti-Bell-Halsband nicht das Halsband oder Geschirr ersetzt, mit welchem du deinen Hund an der Leine führst. Dieses Halsband wird zusätzlich mit um den Hals angelegt.
Wie in einem anderen Abschnitt schon einmal angesprochen, sollte das Anti-Bell-Halsband nie an der weitesten Stelle, sondern an der engsten Stelle des Halses angelegt werden. Die befindet sich meistens in Kopfnähe. So verhinderst du ein Verrutschen des Halsbandes und entgehst der Gefahr einer Fehlfunktion.
weitere Eigenschaften
Von Vorteil für den Umgang des Hundes mit dem Halsband ist es natürlich, wenn das Halsband besonders leicht wirkt. So entgehst du einem möglichen abstoßen durch hohes Gewicht. Auch sehr wichtig ist es, dass das Halsband mindestens Wasserresistent, wenn nicht gar Tauchfest ist. Natürlich solltest du das Anti-Bell-Halsband nicht permanent am Hals des Hundes lassen, jedoch kommt es beim Tragen von diesem auch mal vor, dass ein Schauer, eine Pfütze oder ein Teich nicht ausgelassen werden will. Da diese Halsbänder alle mit eingebautem Akku oder Batterien funktionieren, ist eine Wasserdichtheit deshalb äußerst zu empfehlen.
Tragedauer
In der Erziehung ist eines ganz klar: Von heute auf morgen geht gar nichts. Es handelt sich um einen ständigen Lernprozess und dieser braucht nun mal seine Zeit. Aber wie lange ist denn jetzt lange genug?
Die Antwort hierauf ist gar nicht so einfach und auch so unterschiedlich wie jeder Hund selbst. In erster Linie solltest du das Halsband nicht ständig am Hals des Hundes lassen. Ist er in eurem zu Hause beispielsweise immer ruhig oder unauffällig, dann bedarf es dieser Maßnahme auch nicht. Auch während der Ruhephasen, in denen dein Vierbeiner schläft, ist es nicht notwendig, das Halsband anzulegen.
Wie lange das Halsband überhaupt angewendet werden sollte, hängt ganz von der Lernfähigkeit deines Hundes ab. Dies kann schon mal einige Wochen dauern, bis auch der letzte Beller erloschen ist. Je eher man mit der Anti-Bell-Erziehung anfängt, desto einfacher und schneller geht es natürlich auch.
Das Fazit zum Anti-Bell-Halsband
Um dem Vierbeiner das Bellen in gewissen Situationen abzutrainieren, sind Anti-Bell-Halsbänder eine sehr gute Ergänzung zur allgemeinen Erziehung. Es gibt viele Möglichkeiten in den einzelnen Funktionen, was die Trainingsphasen noch individueller macht. Auch preislich sind die Halsbänder für jeden Geldbeutel eine Perspektive. Bedenke bei der Trainingsphase steht’s, dass ein Schritt nach dem anderen erfolgt und nimm es deinem treuen Begleiter nicht übel, wenn er auch am vierten Tag noch bellt. Achte bei automatisch auslösenden Halsbändern mehr darauf, dass sie vor allem bei Krankheit nicht anliegen, damit sich dein Hund vollständig um seine Genesung kümmern kann. Mit einem Anti-Bell-Halsband, etwas Geduld und viel Übung kann das Gebell schneller weg sein, als du es Anfangs vielleicht glauben möchtest.
FAQ: Alle Fragen zum Anti-Bell-Halsband
Hier findest du die wichtigsten Fragen und ihre Antworten rund um das Thema Anti-Bell-Halsband.
Sind Anti-Bell-Halsbänder verboten?
In Deutschland ist seit den frühen 2000ern das Anti-Bell-Halsband mit Strom verboten. Denn Stromschläge schaden nachweislich den Hunden und können zu schweren inneren und seelischen Verletzungen führen. Wer ein solches Halsband dennoch benutzt, macht sich der Tierquälerei strafbar und riskiert sogar eine Gefängnisstrafe.
Was bringt ein Anti-Bell-Halsband?
Diese Halsbänder sollen durch gezielte Trigger das übermäßige Bellen des Hundes reduzieren. Dies geschieht häufig entweder durch Spray, Vibration oder auch Ultraschall. Um dem Vierbeiner das übermäßige Bellen abzugewöhnen, bedarf es allerdings zusätzliches Training neben den Halsbändern.
Was ist der Unterschied zwischen Wasserresistent und Wasserfest?
Wasserresistente Halsbänder können zum Beispiel gegen leichten Regen oder Spritzer geschützt sein, jedoch sind sie vor einem Eintauchen in Wassers nicht geschützt und können dadurch kaputtgehen. Wasserfeste Halsbänder hingegen können auch einen Abstecher in den nächsten See problemlos verkraften.